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Abstieg, Aufstieg, Rettung: Der FC unter Funkel

8.5.2025

Nach 13 Jahren tritt der 1. FC Köln am Freitagabend (18.30 Uhr) wieder auswärts beim 1. FC Nürnberg an. Der letzte Sieg bei den Franken liegt derweil noch weiter zurück. Am 4. Dezember 2002 setzte sich der FC im Achtelfinale des DFB-Pokals mit 2:0 durch. Der Trainer - damals wie heute: Friedhelm Funkel.

Durch einen Doppelpack von Matthias Scherz zog der FC unter Flutlicht ins Viertelfinale ein. Durchaus eine Überraschung, immerhin gestierte der damals zweitklassige FC bei einem Bundesligisten. Weil Nürnbergs Sasa Ciric kurz vor dem Pausenpfiff einen Elfmeter verschoss, blieb die Tür zur nächsten Runde offen. Scherz nutzte die Chancen, traf erst mit dem Fuß und später per Kopf, wodurch der FC seinen positiven Trend unter Cheftrainer Friedhelm Funkel fortsetzte. Zu diesem Zeitpunkt im Dezember war der FC die einzig verbliebene deutsche Profimannschaft, die in der Saison 2002/03 noch unbesiegt war. 

Runter und wieder hoch 

Im Frühjahr, genauer am 14. Februar 2002, hatte Funkel den FC als Cheftrainer übernommen. Der FC befand sich als Tabellenletzter in der Bundesliga in einer prekären Lage. Der damals 48-Jährige konnte die Mannschaft zwar stabilisieren, den Abstieg aber nicht mehr verhindern. Trotz einer guten Bilanz, ohne eine einzige Heimniederlage, musste der FC als Vorletzter mit fünf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer den Gang in die zweite Liga antreten. Funkel, der die Verantwortlichen in den wenigen Monaten überzeugt hatte, ging den Schritt mit und bekam den Auftrag, den FC wieder nach oben zu führen. Eine Entscheidung, die sich auszahlen sollte. 

Der FC spielte furios und blieb in der 2. Bundesliga die ersten 25 Ligaspiele ohne eine Niederlage. Insgesamt 14 Siege und elf Unentschieden standen bis Ende März zu Buche. Auf die erste Niederlage im Heimspiel gegen Mainz folgten vier weitere Siege, darunter ein 2:1-Erfolg gegen St. Pauli, der den vorzeitigen Aufstieg am 30. Spieltag besiegelte. Die Rückkehr in die Bundesliga wurde ordentlich gefeiert – eventuell etwas zu stark, denn die letzten vier Spiele gingen allesamt verloren. Nachdem man zum Start in die Saison 2003/04 nicht an die starke vorige Spielzeit anknüpfen konnte, wurde Funkel nach zehn Spieltagen und sieben geholten Punkten entlassen. 

Aus der Rente zur Rettung 

17 Jahre später kehrte Funkel ans Geißbockheim zurück. Erneut als Retter. Mitte April 2021 löste er Cheftrainer Markus Gisdol ab, nachdem der FC nach dem 28. Spieltag auf den 17. Tabellenplatz zurückgefallen war. Unter der Regie von Funkel, der ein Jahr zuvor eigentlich sein Karriereende angekündigt hatte, hielt sich die Mannschaft in Schlagdistanz zum Relegationsrang. Vor dem 34. Spieltag lag der FC einen Zähler hinter den auf Platz 16 rangierenden Bremern. Da Werder parallel gegen Gladbach verlor, benötigte der FC nur einen Sieg gegen Schlusslicht Schalke. Die Funkel-Truppe lief lange vergeblich an, bis die 86. Minute anbrach. „Thielmann hebt ihn nochmal rein“, sagte Sky-Kommentator Wolff Fuß. Währenddessen schraubte sich Sebastiaan Bornauw hoch und wuchtete die Flanke zum erlösenden 1:0 ins Tor. 

Vier Tage später stand der FC dann dem Zweitligadritten Holstein Kiel in der Relegation gegenüber. Im aufgrund der Pandemie leeren RheinEnergieSTADION war der FC spielbestimmend, verlor das Hinspiel jedoch trotzdem mit 0:1. Zum wiederholten Male in dieser Saison stand die Mannschaft mit dem Rücken zur Wand. Doch Funkel und sein Staff richteten sie bis zum Rückspiel am Samstagabend wieder auf. FC-Kapitän Jonas Hector, der nach der Niederlage noch ein legendäres Wut-Interview hingelegt hatte, köpfte die Gäste nach nicht mal 180 Sekunden in Front. Zehn Minuten später führte der FC bereits mit 3:1. Noch vor der Pause sorgte Rafael Czichos mit einem Strahl aus der zweiten Reihe für die Vorentscheidung. Am Ende feierte der FC durch einen sensationellen 5:1-Sieg den Klassenerhalt. „Ich muss mich nicht nur bei Euch, sondern auch beim FC bedanken, denn meine Rentenkasse ist dadurch aufgebessert worden“, sagte Funkel lachend zur Mannschaft auf dem Rückflug nach Köln.