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Niko Kappel: „Der 1. FC Köln macht es vorbildlich“

7.8.2025

Unter dem Motto „Zusammen laut für Inklusion“ traten die Aktion Mensch und der 1. FC Köln mit seiner Stiftung bei der Saisoneröffnung des FC erstmalig im Rahmen des FC-Doppelpass gemeinsam auf. Mit einem inklusiven Soccercourt und Mitmachangeboten im Inklusionssport feierte man eine gelungene Premiere. Nach einigen aktiven Stunden auf dem Platz verschob sich der Fokus auf die Hauptbühne, auf der am Nachmittag das Highlight des Tages anstand. Neben den Profis der FC-Frauen und FC-Männer wurden auch die Inklusionsmannschaften des 1. FC Köln offiziell vorgestellt. Anschließend sang man gemeinsam die FC-Hymne. In Niko Kappel war zudem noch ein weiterer Botschafter des Inklusionssports in Deutschland Teil des Bühnenprogramms. 

Spätestens seit seiner Goldmedaille in Rio de Janeiro zählt Kugelstoßer Kappel zu den bekanntesten Para-Athleten in Deutschland. Der 30-Jährige war im Rahmen der Doppelpass-Partnerschaft mit der Aktion Mensch und als Botschafter des Inklusionsmobils mit von der Partie. Die rollende Sportplattform ist ein Projekt von REWE, der Aktion Mensch und dem Behindertensportverband (DBS) und zeigt anhand von Mitmach-Aktionen, wie vielfältig inklusiver Sport ist. Auf dem Court der FC-Stiftung probierte sich Niko Kappel auch im Blindenfußball aus. Im Interview mit fc.de sprach Kappel über den Tag, seine Aufgaben als Botschafter und das Gefühl für seinen Herzensverein, den VfB Stuttgart, aufzulaufen.

Hallo Niko, die Saisoneröffnung bildet den Startschuss der Doppelpass-Kooperation zwischen dem 1. FC Köln und der Aktion Mensch. Weshalb sind solche Kooperationen so wichtig? 

Niko Kappel: Diese Kooperationen bringen uns näher zusammen! Sie beleuchten Dinge, die in unserer Gesellschaft wichtig sind und Aufmerksamkeit verdient haben. Dabei haben diese Themen einen großen Mehrwert, weil wir nicht an der Realität vorbeigehen, sondern den Bezug in die komplette Breite der Gesellschaft haben.

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Du bist heute gemeinsam mit der Aktion Mensch und als Botschafter des Inklusionsmobils hier. Was sind dort deine Aufgaben? 

Als Unterstützer des Inklusionsmobils versuche ich auf die Leute zuzugehen und ihnen zu zeigen, wie gewinnbringend es ist, wenn Menschen mit und ohne Behinderung zusammenkommen. Man braucht keine Angst haben, etwas falsch zu machen. Das gelingt uns mit dem Inklusionsmobil ganz gut, weil wir weg vom Schreibtisch kommen. Bei uns muss oder soll man nichts machen, wir schaffen einfach spielerisch Begegnungen und bringen die Gesellschaft so ein Stück näher zusammen. Mich freut es ungemein, dass ich mich dafür einsetzen darf. 

Wie hat dir der Tag am RheinEnergieSTADION gefallen? 

Mir hat es sehr gut gefallen! Der 1. FC Köln macht es vorbildlich. Es hat großen Spaß gemacht und ich bin froh, dass ich, als Stuttgarter, nicht vom Gelände gejagt wurde (lacht). Hier geht es einzig um die gemeinsame Sache und die Leidenschaft des Sports. Ich habe den Tag sehr genossen!

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Die FC-Stiftung baut gemeinsam mit der Aktion Mensch die inklusiven Sportangebote in der Region aus. Wie vergleichst du das Angebot heute mit der Situation vor zehn Jahren? 

Generell hat sich der inklusive Sport wahnsinnig entwickelt. Dabei helfen die paralympischen Spiele, wo ich die letzten drei Male dabei sein durfte. Zusätzlich hilft es, wenn solche Leuchtturmvereine wie der FC inklusive Angebote anbieten. Dann kommen in der Folge vielleicht auch einige kleinere Vereine aus der Umgebung auf dieselbe Idee. Es braucht die großen Clubs, die als Vorbilder vorangehen. 

Du bist einer der bekanntesten Para-Sportler in Deutschland und hast bereits paralympisches Gold und den WM-Titel gewonnen. Was steht bei dir sportlich als nächstes an? 

Dieses Jahr haben wir die Weltmeisterschaft in Indien, da befinde ich mich gerade mitten in der Vorbereitung. Die WM-Qualifikation habe ich schon abgeschlossen. Das nächste ganz große Ziel sind dann wieder die paralympischen Spiele in Los Angeles. Bis 2028 ist zwar noch etwas Zeit, aber so lange will ich auf jeden Fall weitermachen.

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Du stößt für den VfB Stuttgart, ausgerechnet der Verein, für den schon seit deiner Jugend dein Herz schlägt. Was ist das für ein Gefühl? 

Ich komme ursprünglich auch aus dem Fußball, da war es selbstverständlich immer mein Traum, einmal für den VfB an den Start zu gehen. Jetzt ist es 2021 die Leichtathletik geworden und es hat nicht lang gedauert, bis ich zugesagt hatte. Das ist eine große Ehre für mich und ich freue mich, dass ich auch bei den Fußballern als Botschafter dabei bin. 

Wie oft schaffst du es während einer Saison den VfB im Stadion zu sehen? 

Das ist so eine Sache, weil ich natürlich viel unterwegs bin. Wenn wir international spielen, sind die Chancen höher. Ansonsten schaffe ich es in der Regel zu sechs bis acht Spielen pro Saison. 

Die letzten beiden Jahre waren als VfB-Fan sicherlich nicht die schlechtesten. Da wirst du es ja verkraften können, wenn ihr diese Saison sechs Punkte weniger holt, oder? 

(Lacht) Das klären wir dann auf dem Platz. Ich freue mich auf jeden Fall sehr, dass der FC wieder in der Bundesliga spielt. Ich werde später im Zug direkt in den Spielplan gucken und dafür sorgen, dass ich im Stadion sitze, wenn ihr in Stuttgart zu Gast seid.