Seit er vier Jahre alt ist, hat Neo Telle davon geträumt, irgendwann als Profifußballer im RheinEnergieSTADION aufzulaufen. Seit dem letzten Heimspiel am 21. Spieltag gegen den FC Schalke 04 ist dieser Kindheitstraum im Alter von 19 Jahren Realität für den Innenverteidiger geworden.
Bereits im Alter von vier Jahren ging der fußballbegeisterte Telle mit seiner Familie ins Stadion, um den FC anzufeuern. Für ihn war klar: Wenn er groß ist, will er einmal selbst unten auf dem Rasen stehen. Greifbarer wurde dieser Traum 2013, als der gebürtige Kölner in die U9 des 1. FC Köln aufgenommen wurde. Bis zur U12 spielte Telle in der FC-Akademie, wurde dann aber nicht in die U13 übernommen. Der vielseitige Spieler war aufgrund seiner Stärken von der Stürmerposition ins Tor rotiert, hatte dann aber die Lust an dieser Position verloren. Nach Zwischenstationen bei Vorwärts Spoho Köln und der 1. JFS Köln fand er zur Saison 2019/2020 den Weg zurück ans Geißbockheim und lief für die FC-U15 auf. Telle entwickelte sich stetig weiter, gewann 2023 als jüngerer Jahrgang mit der U19 den DFB-Pokal der Junioren und führte im darauffolgenden Jahr die U19 gemeinsam mit Julian Pauli als Kapitäns- und Innenverteidigerduo zum FVM-Pokaltitelgewinn gegen Bayer Leverkusen.
Telle hatte sich über Jahre zurückgekämpft und entwickelte sich zu einer wichtigen Stütze in der U19 von Stefan Ruthenbeck. Folgerichtig verlängerte das Abwehrtalent seinen Vertrag und wollte sich in dieser Saison über Spielzeit in der FC-U21 für höhere Aufgaben empfehlen. In der Regionalliga West wurde Telle schnell Stammspieler und lief in der Hinrunde 17-mal für das Team von Evangelos Sbonias auf. Immer wieder berief Gerhard Struber das „coole Talent“, wie der FC-Cheftrainer ihn nach seinen ersten Eindrücken bei den Profis nannte, während der Länderspielpausen ins Profitraining.
Neo Telle wusste oben zu überzeugen. Aufgrund von Personalnot in der Hintermannschaft der FC-Profis wurde der Innenverteidiger zum Jahresauftakt gegen den Hamburger SV erstmals in den Kader berufen. Zwei Wochen später fiel Eric Martel im brisanten Duell gegen den FC Schalke 04 zur Halbzeit aus. Struber warf den 19-jährigen Telle rein und das junge Talent meisterte die Reifeprüfung mit Bravour. Am Ende stand sogar die Null und Neo Telle war überglücklich: „Das ist ganz, ganz verrückt für mich und eine Riesenehre. Darauf arbeite ich mein ganzes Leben hin. Ich weiß nicht, wohin mit den ganzen positiven Gefühlen“, versuchte Telle seine Gefühlslage nach dem Debüt zu beschreiben.
In dieser Woche hat Lukas Berg, Bereichsleiter Nachwuchsfußball, dem Innenverteidiger ein eingerahmtes Bild des FC-Profidebüts als Andenken überreicht. Traditionell wird ein Bild jedes Eigengewächses, das den Schritt zum Profi-Debüt für den FC gemeistert hat, auf den Fluren der FC-Akademie aufgehängt. Neo Telle nahm – wie auch Oliver Schmitt in der Woche zuvor – selbst Hammer und Nagel in die Hand und hängte sein Bild unter dem Applaus einer Vielzahl von Trainern und Wegbegleitern an die Wand der FC-Akademie.
Die FC-Akademie gratuliert ihrem Debütanten Neo Telle zu seinem Debüt.