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Talentschmiede

23.3.2025

Beim 1. FC Köln haben sich zwei Spieler für den Sprung in die Bundesliga empfohlen. Die Entwicklung von jungen Talenten soll auch zukünftig der Weg der Tischtennis-Abteilung sein.

Gianluca Walther ist Mitte Februar zwiegespalten im Gespräch mit dem GeißbockEcho. Im Sommer werden in Andre Bertelsmeier und Tobias Hippler die beiden Top- Spieler die erste Tischtennis-Mannschaft des 1. FC Köln verlassen. Bertelsmeier wechselt zum TSV Bad Königshofen, Hippler zum ASC Grünwettersbach. Beide also in die Tischtennis-Bundesliga. „Wir freuen uns, dass wir in unserem Umfeld zwei Spieler so gut entwickeln konnten, dass sie für Erstligisten interessant geworden sind, dass sie zu gut für uns geworden sind. Damit fühlen wir uns auf unserem Weg bestätigt. Gleichzeitig schmerzt es natürlich, dass wir zwei so gute Spieler verlieren. Die beiden waren sportlich wie menschlich ein Traum-Duo für uns“, sagt der Abteilungsleiter.

Die beiden sind nicht nur beim FC herausragend, sondern gehören auch ligaweit zu den besten Spielern. Bertelsmeier ist mit einer Bilanz von 20:3 Siegen sogar der beste Spieler der Liga, Hippler liegt ebenfalls in den Top zehn. Das hat bislang allerdings nicht gereicht, um das ambitionierte Saisonziel zu erreichen, nach den Platzierungen sechs, fünf und vier in den Vorjahren auf die Top drei anzugreifen. „Wir haben durch unsere gute Pokalsaison gezeigt, welches Potenzial wir in der Mannschaft haben, haben dies in der Liga aber nicht konstant auf die Platte gebracht“, sagt Walther.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Man hat auf einen kleinen Kader gesetzt, es standen aber nicht immer alle Spieler zur Verfügung. Der 19-jährige Bertelsmeier hat sich auf Position eins vorgearbeitet während der Saison – weil er so gut war, hatte er aber auch internationale Wettkämpfe und stand nicht immer zur Verfügung. Unter anderem nahm er an der Männer-Europameisterschaft teil und zog auf Anhieb ins Achtelfinale ein.

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Zukunftsplanungen laufen

Der Belgier Florian Cnudde hatte mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und konnte deshalb die Erwartungen nicht erfüllen und mit Lleyton Ullmann konnte der zweite Youngster, zweimaliger Deutscher Vizemeister im Nachwuchs, sein Potenzial noch nicht in den Wettkampf übertragen. „Bei ihm ist der Knoten noch nicht geplatzt, aber er ist mit 18 Jahren auch noch extrem jung“, sagt Walther. Beim FC soll Ullmann in der neuen Saison wieder angreifen, auf eine Vertragsverlängerung hat man sich schon geeinigt.

Und damit geht der Blick auch nach vorne. „Wir werden die Abgänge von Andre und Tobi nicht gleichwertig ersetzen können, das ist unmöglich. Wir wollen sie über das mannschaftliche Gesamtpaket und Entwicklung auffangen“, sagt Walther. Die Wechsel würden eben zeigen, dass sich Spieler beim FC gut entwickeln können und ein gutes Umfeld vorfinden. Mit Noah Hersel spielt in der zweiten Mannschaft bereits das nächste Talent, dem Walther perspektivisch den Sprung zutraut.

Ohne die Bühne Bundesliga wird es dauerhaft schwer, Top-Talente in Köln zu halten. „Aktuell ist mit der 2. Bundesliga das Ende der Fahnenstange erreicht“, sagt Walther und spricht vor allem die infrastrukturellen Probleme an. Alle im Club hätten die Ambition, den Sprung einmal zu schaffen. In der aktuellen Spielstätte kann der FC aber sogar in der 2. Liga nur mit einer Ausnahmegenehmigung spielen.

Der FC will in Zukunft auf regionale Spieler setzen, dazu zählt Walther auch das Beispiel Cnudde, der nahe der belgischen Grenze lebt und einen kurzen Weg nach Köln hat. Und der FC will weiter auf junge, entwicklungsfähige Spieler setzen. Damit sich die nächsten Spieler entwickeln und sich für größere Aufgaben empfehlen – so wie Andre Bertelsmeier und Tobias Hippler.

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Gianluca Walther über Timo Boll

Nach dieser Saison geht im deutschen Tischtennis eine Ära zu Ende. Mit Timo Boll beendet größte deutsche Spieler der Geschichte seine aktive Laufbahn. Gianluca Walther hat 1999 mit dem Tischtennis angefangen, Boll war 2001 erstmals auf Platz eins der Weltrangliste. „Er hat mich also fast mein ganzes Tischtennis-Leben begleitet“, sagt Walther und adelt Boll: „Er hat es mit seinem Charme und Auftreten geschafft, alle Menschen einzufangen. Er war ein Verfechter des Fairplay und hat die Werte des Sports gelebt wie kaum ein anderer. Auch in Drucksituationen hat er sich fair und respektvoll verhalten. Zudem habe er „dem Tischtennis-Sport zu mehr Popularität verholfen.“

Der Artikel ist zuerst im GeißbockEcho (Ausgabe 3, Saison 2024/25) erschienen. Weitere Hintergrundstorys zum FC lest Ihr hier im geschlossenen Mitgliederbereich.