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Wolfgang Weber

1962 traf Wolfgang Weber eine der besten und wichtigsten Entscheidungen seines Lebens – er wechselte von der Sportvereinigung Porz zum 1. FC Köln. Dabei warben parallel Viktoria Köln, damals von Hennes Weisweiler trainiert, und Bayer Leverkusen mit lukrativen Angeboten um den Defensivspieler, der in Porz, in der Mittelrhein- sowie in der Deutschen Juniorenauswahl mit besten Leistungen auf sich aufmerksam machte. „Ich habe mir angehört, was sie zu bieten hatten. Jedoch zeichnete sich die Einführung der Bundesliga ab und für mich war entscheidend, wo ich sportlich die besten Möglichkeiten hatte. Und die gab es ohne Zweifel beim FC.“

Aus diesen Möglichkeiten hat „Bulle“, wie er aufgrund seiner kraftvollen und konsequenten Spielweise von seinen Mitspielern getauft wurde, zahlreiche Erfolge gemacht. Mit dem FC feierte er 1964 die erste Bundesliga-Meisterschaft und gewann 1968 und 1977 den DFB-Pokal. Mit der Nationalmannschaft erreichte er 1966 das WM-Finale, in dem er kurz vor Spielende den Treffer zum 2:2 erzielte. Ohne diesen Treffer wäre das legendäre und umstrittene „Wembley-Tor“ in der Verlängerung nicht gefallen. Weber wurde zum besten Abwehrspieler der WM gewählt und ist bis heute der einzige FC-Spieler, der ein Tor in einem WM-Finale erzielte. Unvergessen ist zudem die Geschichte aus dem legendären Viertelfinale gegen den FC Liverpool, als Weber mit gebrochenem Wadenbein die komplette zweite Spielhälfte durchhielt – und als junger Spieler am Ende sogar noch die Koffer des Teams schleppen musste.

In den 1970er-Jahren erlebte der „Bulle“ einige Höhen und Tiefen. Mit dem FC verlor er drei DFB-Pokalendspiele (1970, 1971, 1973), wurde 1973 Vizemeister und erreichte jeweils das Halbfinale im Messepokal (1971) und UEFA-Pokal (1975). Er nahm an der WM 1970 in Mexiko teil, kam dort aber nur zu zwei Einsätzen. Um an der WM teilnehmen zu können, brach er sein Studium an der Kölner Sporthochschule ab – er schloss es aber 1997 mit einer Diplomarbeit über Sepp Herberger ab.

Pate im Nachwuchs, Betreuer der Traditionsmannschaft
Im Frühjahr 1977 musste der damals 32-Jährige seine aktive Karriere beenden, da eine Herzmuskelentzündung diagnostiziert worden war. Dem FC blieb Wolfgang Weber bis zum Vertragsende 1978 als Assistenztrainer, Scout und Spielbeobachter treu. Am 25. Oktober 1978 wurde zu seinen und Hannes Löhrs Ehren ein Abschiedsspiel gegen eine DFB-Auswahl im Müngersdorfer Stadion ausgerichtet. 25.000 Zuschauer verabschiedeten sich von Weber, der zu diesem Zeitpunkt bereits Trainer von Werder Bremen war. Dieses Engagement endete im Januar 1980.

Wolfgang Weber steht der FC-Nachwuchsabteilug als Pate zur Seite, betreut seit vielen Jahren die FC-Traditionsmannschaft und ist bei nahezu jedem FC-Heimspiel anzutreffen. Der FC ohne Weber, Weber ohne den FC – beides unvorstellbar.