
FC-Ausgabestelle
Die Ausgangslage
In Köln sind über 250.000 Menschen hilfsbedürftig. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Steigende Lebenshaltungskosten, Schicksalsschläge, aber auch der Konsum von Alkohol und Drogen führt häufig dazu, dass Menschen hilfsbedürftig sind oder es werden. Daraus resultiert häufig, dass Menschen sozial ausgegrenzt werden, sie einen erschwerten Zugang zur Grundversorgung haben und sie teilweise sogar unter psychischen sowie physischen Krankheiten leiden. Gemeinsam mit dem Caritasverband der Stadt Köln und der Kirchengemeinde St. Karl haben wir den Verein „St. Karl- Kirche für Leib und Seele“ gegründet und nehmen uns wöchentlich dem Problem der herrschenden Hilfsbedürftigkeit an.
Das Projekt
Mit unserer Ausgabestelle in Köln-Sülz haben wir uns zum Ziel gesetzt, menschenwürdige Lebensbedingungen für die hilfsbedürftige Menschen herzustellen, die uns dort wöchentlich begegnen. Dies erreichen wir, indem wir unseren Gästen wertschätzend und respektvoll begegnen, wir sie dabei unterstützen ihre Grundversorgung zu sichern und indem wir mit ihnen zusammen eine Gemeinschaft bilden.
Jeden Mittwoch und jeden zweiten Samstag im Monat können Bürgerinnen und Bürger, die über einen Kölnpass verfügen zur FC-Ausgabestelle nach Sülz kommen. Wöchentlich werden über die Ausgabestelle rund 400-500 Menschen versorgt. Die Angebote in St. Karl gehen mittlerweile jedoch weit über die einer normalen Lebensmittelausgabe hinaus: Seit Mitte 2022 gibt es kostenlose Second-Hand-Kleidung und Artikel aus Haushaltsauflösungen. Hinzu kommen eine Essensausgabe und Beratungsangebote in Kooperation mit dem Caritas-Zentrum. Vorrangiges Ziel aller Angebote in St. Karl ist nicht die materielle Hilfe, sondern der wertschätzende Umgang und die Stärkung aller Gäste, vor allem derjenigen, die sich selbst als ausgeschlossen, alleingelassen und oft auch als minderwertig empfinden. Alle Besucherinnen und Besucher von St. Karl sollen sich wohlfühlen und spüren, dass sie wertvoll sind!
Entstehung der FC-Lebensmittelausgabestelle
Im Zuge der Corona-Pandemie haben wir im März 2020 eine umfassende Kooperation mit der Tafel Köln und allen angeschlossen Ausgabestellen gestartet, um dem drohenden Ausfall der Lebensmittelversorgung für Bedürftige in Köln entgegenzuwirken. Mit Hilfe von FC-Mitarbeitenden wurde die Lebensmittelversorgung tausender Kölner Bürgerinnen und Bürger in dieser Zeit aufrechterhalten.
In dieser Zeit machte sich eine Lücke in Köln-Sülz bemerkbar, wo es zu dieser Zeit keine Lebensmittelausgabestelle gab. Um auch die Menschen in Köln-Sülz mit Lebensmittelspenden der Tafel versorgen zu können, eröffneten wir im November 2020 in der Kirche St. Karl Borromäus auf der Zülpicher Straße eine eigene FC-Ausgabestelle. So konnte die Lücke der fehlenden Ausgabestelle im Stadtteil Köln-Sülz geschlossen werden. Seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 und der dadurch ausgelösten Flüchtlingsbewegung sind rund 12.500 Geflüchtete nach Köln gekommen und leben nun hier. Diese Entwicklung hat zu einer mehr als Verdoppelung der Anzahl der Gäste an der FC-Ausgabestelle geführt.
Aufgrund der gutlaufenden und wichtigen Zusammenarbeit zwischen uns, der Caritas Köln und der Kirche St. Karl haben wir im November 2023 den Verein „St. Karl – Kirche für Leib und Seele e.V.“ gegründet. Die Gründung des Vereins bestätigt zum einen die Bedeutung des Engagements, soll aber auch die Fortführung dessen unterstreichen.
Vor Ort kümmern wir uns um die Personalkoordination, die Organisation und Abwicklung vor Ort und sind finanziell an der Ausgabestelle beteiligt.
Das Engagement wurde 2021 mit der Sepp-Herberger-Urkunde ausgezeichnet.